Audiojahr 2021 – ein kurzer Überblick

Audioarbeit mit Integrationshintergrund, Radiopreis
und künstlerisch-wissenschaftliche Radiofeatures

Art4Science ON AIR„, eine Radio- und Podcastreihe zum interdisziplinären Projekt Art4Science des St. Anna Kinderkrebsforschungsinstituts in Wien, ging nach Erstellung des Projektpodcasts ab Februar mit regelmäßigen Sendungsterminen on air. Die Reihe dokumentierte den Gesprächsprozess zwischen internationalen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen bis ins Jahr 2022 hinein. Aufgenommen wurden die Radiofeatures im Rahmen von Gesprächsspaziergängen mit eingeschalteten Aufnahmegeräten, und zwar vom Stil her angelehnt an eine Studio-Livesendung, allerdings in bewegter Form als Outdoor-Mitschnitt unter jeweils 4 oder 5 SprecherInnen. Die Produktionen wurden von Evelyn Blumenau und Walter Kreuz in Kooperation mit dem Verein DAS SPRECH durchgeführt. Für das Radioprojekt „Mahmoud und die Kunst des Kopiergesprächs“ wurde gecko art mit dem „Radiopreis der Erwachsenenbildung“ im Radiokulturhaus Wien ausgezeichnet (ORF-Aufzeichnung der Verleihungsfeier siehe HIER).

Interne Konzeptionsphasen und Hörstationen-Bau,
Sprache als Fokus und Sprache als transformierte Wahrnehmung

Auch wenn die Pandemie – trotz anderslautender Ansagen gewisser Regierungsspitzen – noch lange nicht vorbei sein würde, nahm die Entwöhnung von Videokonferenzen langsam Fahrt auf. Man plante wieder – am Papier mit Bleistift oder im Präsenzmodus mit KooperationspartnerInnen. Für das gecko art-Team bedeutet eine Konzeptionsphase stets ein „back to the roots“, und dies bedingt, auf gesprochene und geschriebene Sprache und deren Gestaltungsmöglichkeiten zu fokussieren. Das digital-technische Brimborium wird dabei als Mittel zum Zweck deklariert. Innerhalb partizipativer Audioprojekte hatte die Verwendung von digitalen Stimmaufnahmegeräten mit nur einem einzigen, wirklich wichtigen Knopf das Ziel, sich in Sprachideen und Sprechakte unterschiedlichster Formen zu vertiefen. Somit war die Kulturtechnik des Beschreibens mit minimalster technischer Unterstützung wieder zum Kernpunkt partizipativer Audioprojekte geworden, wobei auch der Bau von neuen physischen Hörstationen weitergeführt wurde. Und immer wieder rücken die regionalen und internationalen Ausstellungshäuser in den Mittelpunkt der künstlerischen Zusammenarbeit. Seit 1993 hat sie das gecko art-Duo im Blick (und im Ohr), belebt sie mit Sprache und verwandelt sie in Sprache.

Der Dialog mit den Objekten eines Museums
und die Einkleidung der Dinge durch Sprache – Kritik und Widerspruch inklusive

Gemeinsam mit der Kulturvermittlung des Volkskundemuseum Wien entwickelte das gecko art-Team das Projekt „Apropos Objekte„, welches BesucherInnen und interessierten Personen im Rahmen von Workshops ermöglichte, Stellungnahmen zu Ausstellungsgegenständen (und zu ganzen Schauräumen) mit den eigenen Stimmen aufzunehmen. Projektstart war November 2021, das Kommunikationsformat hieß infolge des Lockdowns zunächst wieder einmal „Videokonferenz“, wobei die Objekte in fotografischen Formaten online verfügbar gemacht wurden. Die Datenströme des Outputs bestanden aus selbstgetätigten Stimmaufnahmen an eigenen smarten Geräten und deren Übermittlung an die Projektredaktion, die für Audioschnitt, Mastering und Veröffentlichung als Podcastbeiträge und Radiosendungen verantwortlich war. Die Stimmaufnahmen vor den Originalen vor Ort führten zu weiteren vertiefenden Betrachtungen und konnten erstmals in den Workshops des Folgejahres realisiert werden.