gecko art Projekte

„Das Hörspiel kommt zu den Menschen“. Mit dieser Ansage zur Audiomobilität des gecko art-Duos entwickelten sich in den letzten 25 Jahren unterschiedliche, meist performative Konzepte, um aus den schalltrockenen Studios herauszukommen, das Nötigste an Tonequipment an unterschiedlichsten Orten aufzubauen und das Format ‚Audio‘ mit dem Format ‚Theater‘ zu verbinden – z.B. in Seminarräumen, in Ausstellungshallen, in Galerien, in Zelten, in Bibliotheken, in Messehallen, in Büroräumen, in Geschäftslokalen, in Lehrwerkstätten, in Bildungseinrichtungen, in Rathäusern, auf Wiesen, in Fußgängerzonen, sogar auf Berghütten oder auf Schiffen.

gecko art-Projekten geht oftmals eine empirische Vorlaufphase voraus. Die Konzeption eines Hörspiels oder einer Audioperformance ist meist mit ästhetischer Erst-Rezeption an Orten verbunden, die „vertont“ werden sollen. Audiokoffer und Mikrofone sind fixe Bestandteile der Outdoor-Hörerkundung, die auch Stellungnahmen interessierter Personen mit einbezieht. So entwickeln sich aus Ideen partizipative Projekte mit kritisch-bewussten Teilnehmenden, die das Kunstwollen des Duos (sei es Performance, Audiokunst oder Textwerk) von innen her aufmischen und mitprägen.

Mit den Möglichkeiten von Sprache, Audiokunst und Text gestaltet das gecko art-Team themenbezogene Hörwerke (für die Bühne ebenso wie für Radio und Podcast). In seinen partizipativen und performativen Projekten zu (Stadt-)Raum, Gesellschaft, Zeit und Sprache begibt sich gecko art auf die Suche nach einem konstruktiven Miteinander, nach sozialen Unterbelichtungen, nach faktisch gelebter Offenheit und nach einem nicht enden wollenden Stimmen-Pluralismus.

gecko art-Projektbeispiele

Stadtraum: Textstreckennetz / Die Luft dieses Sommers
Gesellschaft: k(EINE) Zeit fürs Ehrenamt / PLATZ NEWS LIVE / Audio vor Ort
Zeit: Zeig mir, was Zeit ist / SEKUNDENBRUCH
Sprache: Sag’s vielen … vielen – Die Ahnungen der Bertha von S. / AM VISIO*PHON

Feature-Hörbespiel
Aktivitäten und Stationen seit 1993
Projektarchiv 1993-2020

DIE NOMADISCHE FREIHEIT DER KUNST

Die nomadische Freiheit der Kunst (Evelyn Blumenau)

min_fll_art11ev_geckoart02agecko art bewegt mit Kunstaktionen den öffentlichen Raum. Auf die Frage ‚Was machz ihr da?’ geben wir selten eindeutige Antworten. Denken wir nur an unser Sprachenschiff, eine Schiffsattrappe ohne Boden und auf nicht sichbaren Rädern. Die jungen Menschen stiegen ein und befanden sich in einem neu definierten Raum, sei es im Mitteldeck, im Kapitäninnenbereich oder am Steuerrad. Erst durch den Einstieg des Publikums, das eben gar nicht nur Publikum ist, wurden unsere mobilen Theateraktionen zu Erlebnissen, die selten vorhersehbar sind. Menschen sind keine Mitmach-Maschinen. Das Sprachenschiff war dafür prototypisch. Von 1998 bis 2009 haben wir auf unseren Schiffsfahrten, die uns in zahlreiche Städte brachten, unzählige MatrosInnen an Bord gehabt. Und es geschah wie von selbst, dass wir uns von allen inneren Bildern, die wir ursprünglich selber von dieser Schifffahrt hatten, verabschiedeten. DIE NOMADISCHE FREIHEIT DER KUNST weiterlesen

KREATIVITÄT VERUNSICHERT – UND DAS IST GUT SO!

Kreativität verunsichert – und das ist gut so! (Walter Kreuz)

Süße Leere

min_fll_art10wa_geckoart01aZeitreise. Wir schreiben das Jahr 7021. Datenträger von Anno Dazumal sind nicht mehr lesbar, E = mc2 gilt nicht mehr. An einer aufgelassenen Haltestelle der Evolution erinnert die verbogene Tafel atrrburrs stjpp vage an Verkehrshöllen, Hunger, Durst, Überfressenheit, Kälte, Überhitzung, Zuneigung, Gefangenschaft und nationale (Zuge)Hörigkeit. – Freilich, es könnte alles ganz anders kommen innerhalb der nächsten 5000 Jahre. Reichtum, Völle, Paradiesesbadezimmer mit Gels, Cremen und Tinkturen fürs totale – nein – totalitäre Wohlfühlen. Angeekelt von dieser Vision des Guten und Schönen halten wir es mit der süßen Leere und schreiben ein Plädoyer für gegenwärtige Niemandsländer. Das Hier und Jetzt fragt weder nach dem Woher noch nach dem Wann, ebenso wenig danach, ob der Ort, wo Zelte aufgeschlagen wurden, rechtens ist. Gut so. Gratulation dem Hier und Jetzt! KREATIVITÄT VERUNSICHERT – UND DAS IST GUT SO! weiterlesen

HÖRBUCH PRATERSTERN

Wahrnehmungsperspektiven, inneres Echo, Stellungnahme

min_hbprat_artikel_geckoart02Das HÖRBUCH PRATERSTERN enstand im einjährigen Zeitraum März 2014 bis März 2015. Blinde und sehschwache junge Menschen sowie Menschen mit körperlichen Einschränkungen besuchten den Praterstern, einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Wien. Zu diesem Ort erarbeiteten die TeilnehmerInnen Hör-, Stimm- und Textkapitel, aber auch Kurzhörspiele, lyrische Texte und ein Audiofeature. HÖRBUCH PRATERSTERN weiterlesen